21.11.06

Ein...blick...blühendes Mallorca

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Geheimer Bestseller „Kurz vor 40“


Sicher der einzige Bestseller der Welt, den bisher nur eine Person kennt, nämlich die Autorin selbst. Einige Überredungskunst war nötig, Heida Berts gehüteten "Erst"seller aus seinem Versteck zu holen und offiziell einen Einblick zu gewähren. Ein "Erst"seller, der durchaus das Zeug zum Bestseller hat

Da ist sie also, die Geschichte von Anna, die ihren Anfang bei einer Hexe im modernen Palma de Mallorca des 21. Jahrhunderts nimmt und deren sprachliche Wildwüchse seriöse Literaturkritiker zur Verzweiflung treiben dürfte:
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„Ein ganz normales Treppenhaus ist das, dachte sich Anna. Überhaupt nicht unheimlich, obwohl die Sonne draußen blieb. Trotzdem stockte Anna der Atem. Fahrstuhl oder Treppe? Besser die Treppe, entschied sich Anna und lief langsam die Stufen hoch. Noch war Zeit zum Umkehren. Sollte sie diesen Termin tatsächlich wahrnehmen? Anna kamen Zweifel. Doch ihre Neugier war größer. Also weiter eine Stufe nach der anderen zum ersten Stockwerk. Dann zum zweiten. Anna begann die Stockwerke zu zählen, denn an den vielen Türen konnte sie sich nicht orientieren. Diese waren nur nummeriert. Von eins bis sechs und das auf jeden Stockwerk. „Fehlt noch, dass ich mich im Stockwerk irre und die richtige Tür nicht finde“, ärgerte sich Anna und entschied sich doch für den Fahrstuhl. Die Tür lies sich nur schwer öffnen. Umso leichter schloss sie sich wieder hinter Anna. Diese kam sich in dem kleinen stickigen Fahrstuhl gefangen vor. „Warum müssen diese treppensparenden Käfige immer so klein und bedrohlich sein“, schimpfte Anna vor sich hin, bevor sie entschlossen den Knopf für das sechste Stockwerk drückte. Es tat sich nichts. Anna drückte nochmals auf den Knopf. Da ging ein leichtes Rucken durch die Kabine und Anna fuhr nach oben, ohne Zeit für mehr Gedanken zu haben, denn schon war sie da. Im sechsten Stock. Nun musste sie nur noch die Tür mit der Nummer fünf suchen.
Der Gang war eng und dunkel. Nun hatte das Haus nichts Freundliches mehr an sich. Ein typisches Hochhaus, in dem lieblos ein Stockwerk auf das andere gestapelt worden war, um Platz für möglichste viele Menschen zu schaffen. Anna fühlte ein leichtes Frösteln, dabei hatte sie gerade noch in einem netten Café, das im Erdgeschoss des Nachbarhauses untergebracht war, gesessen und sich bei einem herrlich duftenden café con leche mit der Lektüre einer Zeitschrift abgelenkt. Oder zumindest ablenken wollen, denn obwohl der Artikel über deutsche Auswanderer sehr viel verheißend war, hatte ihm Anna nur einen Teil ihrer Aufmerksamkeit widmen können. Zu viele Fragen füllten ihre Gedanken und nun dieser Termin. Da war sie, die Tür mit der Nummer fünf. Eine dunkelbraune, schlichte Holztüre. Mutig drückte Anna auf den Klingelknopf und wartete. Wie mag sie sein? Exotisch in Tücher gehüllt oder eine moderne Straßenausgabe? Schon bei ihrem Anruf hatte sich Anna über die Stimme am anderen Ende der Telefonleitung gewundert. Jung und ganz normal hatte diese geklungen. Anna hörte Schritte und die Hexe öffnete die Tür……….


.....Bens Auftritt brachte die Unterhaltung der beiden Freundinnen abrupt zum Stillstand. Dieser neue Mann in Serienheldin Cathis Leben war umwerfend. Auch wenn er zu überzeugt von sich selbst war und durch kein außergewöhnliches Äußeres glänzte. Es mussten seine Augen sein, die Anna, Birgit und viele tausend weitere Frauenherzen höher schlagen ließen. „Ben ist ein Mann zum Verlieben aber nichts für eine Beziehung“, versuchte Anna den Moment zu entzaubern. Birgit seufzte nur: „Ein Mann wie Ben müsste uns begegnen.“ „ Dann müssen es aber zwei Bens sein“, konterte Anna. „Oder willst Du einen Mann wie Ben teilen?“ Das wollt Birgit natürlich nicht. Und schon war es passiert. Mal wieder gerieten Annas und Birgits Fantasien außer Kontrolle. „Ein Ben wäre schon nicht schlecht“, sinnierte Anne. „Aber wenn ich mich in einen Ben verlieben würde, dann würde mich dieser Mann zum Wahnsinn treiben“. „Das würde ich gerne mal erleben. Die nüchterne Anna dem Liebeswahnsinn nahe“, schmunzelte Birgit. „Du würdest mich nicht wieder erkennen, geschweige denn meine Freundschaft genießen“, warnte Anna. Überhaupt seien Typen á la Ben ihrer Meinung nach für die außergewöhnlichen und romantischen Stunden einer Beziehung hervorragend, aber für den Alltag einer Beziehung wenig tauglich. Birgit stimmte zu, wollte sich aber nicht von ihrem Ben als Traummann abbringen lassen. Das brachte Anna auf eine Idee: „Wir brauchen nicht einen Traummann sondern sieben.“ „Wie meinst Du denn das“, staunte Birgit. „Na das liegt doch auf der Hand“, fing Anna an. „Ein Mann für alle Fälle.......

...In einer kleinen Bar an einer der hübschen Plazas gönnte sich Anna einen frischen Orangensaft. Sie zog gerade genüsslich den dunkelgelben, sonnensüßen Saft durch den Strohhalm, als das Klingeln ihres Handys sie aus ihren Gedanken schreckte. „Wer ist dran?“ Ein vorbeifahrendes Motorrad hatte mehr Lärm gemacht als drei Autos zusammen. Anna hielt das Handy wieder an ihr Ohr. „Stehst Du auf der Autobahn?“. Es war die Stimme von Bernd. Anna setzte sich wieder hin. Ihre Knie waren weich geworden. „Soll ich Dich besuchen kommen?“. Bernd schaffte es doch immer wieder, sie aus der Fassung zu bringen. Bernd würde nach Mallorca kommen. Sie konnte es nicht fassen. „Hallo“, kam seine Stimme aus der Leitung. „Bist Du noch dran?“ „Jaaaa“. Mehr fiel Anna nicht ein. Das war Bernd wohl zu wenig. „Sehr freudig hört sich das nicht an, vielleicht sollte ich meinen Urlaub besser in Schweden verbringen.“ „Blödsinn!“ „Ist das alles?“, beschwerte sich Bernd. Anna riss sich zusammen. Das war die Karte, auf die sie gewartet hatte und auf die sie nun setzten musste. Bernd wollte kommen. Anna zwang sich, ihm eine klare, verständliche Antwort zu geben, die keine weiteren Interpretationen zuließ........